Twitter steht seit der Übernahme durch den Milliardär Elon Musk stark in der Kritik. Nachdem der Unternehmer einige Änderungen bei Twitter veranlasst hat und damit auch teilweise die Hassreden auf der eigenen Plattform begünstigt hatte, suchen viele Nutzer eine Alternative.
Neben den freien Alternativen mit offenem Quellcode wie Mastodon, bietet nun auch Meta, die Mutterfirma von Facebook unter der Leistung von Mark Zuckerberg einen eigenen Kurznachrichtendienst mit sozialer Komponente an.
Mit der neuen App "Threads" wurde der Dienst von Meta als Twitter-Alternative vorgestellt. Der Dienst ist dabei stark mit Instagram verknüpft, sodass Nutzer von anderen Meta-Diensten ihre Login-Daten einfach weiterverwenden können. Diese Nutzerübertragung senkt die Nutzungsschwelle für Interessenten, führt allerdings auch dazu, dass die Bürger aus der EU vorerst "Threads" gar nicht nutzen können.
Die deutlich strengeren Datenschutzregelungen der EU könnten bei der Verknüpfung der Accounts sowie der Daten zwischen Threads und Instagram nicht eingehalten werden oder müssten zumindest genauer geprüft werden. Nach Angaben der zuständigen, irischen Datenschutzbehörde (DPC) sei es aber Metas eigene Entscheidung, Threads vorerst nicht für den europäischen Markt anzubieten und damit rund 750 Millionen Menschen den Zugang zu dem Kurznachrichtendienst zu verweigern. Dennoch steht Threads direkt zum Release in mehr als 100 Ländern zum Ausprobieren zur Verfügung.
Mittels der Umgehung der lokalen IP-Sperren lässt sich Threads über eine VPN-Verbindung und falschen Angaben zur eigenen Person allerdings auch ohne größeren Aufwand aus Europa heraus verwenden. Eine solche Nutzung des Dienstes ist allerdings laut AGBs nicht gestattet.